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6. Zentralisierung und Standardisierung

Das Handeln der Verwaltung unterliegt den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Diese Prämissen gelten selbstverständlich auch für den Einsatz der IT. Es wird diejenige IT beschafft und betrieben, mit der die fachlichen Anforderungen eines Bereichs wirtschaftlich erfüllt werden. Die Wirtschaftlichkeit kann weiter erhöht werden, wenn Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit mit anderen Bereichen genutzt werden, in denen ähnliche oder gleiche Anforderungen an den Einsatz der IT bestehen.

Strategischer Anspruch ist, diese bereichsübergreifenden Effizienzpotenziale auszureizen. Dafür wird zum einen die weitere Zentralisierung und Standardisierung der in der Verwaltung des Freistaates Sachsen eingesetzten IT konsequent verfolgt. Zum anderen werden die Potenziale verwaltungsebenen- oder länderübergreifender Entwicklungs- oder Betriebsverbünde genutzt.

Zentralisierung und Zusammenarbeit

So mannigfaltig die Möglichkeiten der Zentralisierung im Bereich der IT sind, so verschieden sind die Verbundeffekte, die dadurch ausgelöst werden. Durch die Zentralisierung von Betriebsstandorten für Servertechnik etwa können Klimatechnik und Stromverbrauch optimiert sowie bauliche Leistungen und Investitionen. Auch liegt es näher, Virtualisierungstechnik einzusetzen, um die Hardware besser auszulasten.

Die Zentralisierung von IT-Aufgaben kann ebenfalls Spezialisierungseffekte bei den IT-Fachkräften auslösen und deren Produktivität erhöhen. Eine Kompetenzbündelung ermöglicht ferner, den Stand der Technik und den Fortschritt auch im Detail nachvollziehen und bewerten zu können.

Das strategische Ziel beschreibt, dass eine leistungsfähige Datenübertragung zwischen zentraler Bereitstellung und dezentraler Nutzung der Rechenzentrumsleistungen erforderlich ist. Die höheren Anforderungen an die Betriebssicherheit und Ausfalltoleranz sind dort entsprechend umzusetzen, um die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung möglichst durchgängig zu erhalten.

Strategisches Ziel:

»Langfristig werden bedarfsgerechte Rechenzentrumsleistungen zentral bereitgestellt.«

Reduzierung der Vielfalt

Die in der Verwaltung des Freistaates Sachsen bestehende IT-Landschaft ist vielfältig. Unter der Bedingung, dass fachliche Anforderungen erfüllt und insbesondere die Betriebsfähigkeit der Fachverfahren weiter uneingeschränkt sichergestellt werden, kann eine Reduzierung der Vielfalt der IT zur Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung beitragen. Die Vorteile sind unter anderem:

  • Mengeneffekte bei der Beschaffung
  • Skaleneffekte beim Betrieb insb. durch die Spezialisierung der Mitarbeiter
  • Optimierung der Auslastung bei entsprechender Konsolidierung
  • Erhöhung der Informationssicherheit bspw. durch einheitliche Aktualisierungsroutinen
  • Erleichterung des Ersatzes bspw. bei technischem Defekt
  • Vermeidung von Mehrfachentwicklungen durch Wiederverwendung

Das Potenzial wird deutlich erhöht, wenn bereichsübergreifend agiert wird. Maßgeblicher Anspruch ist, für ähnliche oder gleiche Anforderungen grundsätzlich einheitliche IT einzusetzen. Die Wirtschaftlichkeitseffekte können weiter erhöht werden, wenn die umwelt- und ressourcenschonenden Eigenschaften der einzusetzenden IT als wichtiges Kriterium Berücksichtigung finden.

Strategischer Anspruch ist, die Effekte der bereichsübergreifenden Reduzierung der Vielfalt mit den Einspareffekten energieeffizienter Technik zu koppeln. Auch organisatorische Maßnahmen und die Sensibilisierung der Mitarbeiter sollen zur Einsparung von Energie im Arbeitsalltag beitragen.

Strategisches Ziel:

»Die Vielfalt der in der Verwaltung des Freistaates Sachsen eingesetzten IT wird langfristig deutlich reduziert. Entsprechende Vorgaben werden kurzfristig ressortübergreifend abgestimmt.«

Interoperabilität

Strategischer Anspruch ist, den Einsatz der IT in der Verwaltung des Freistaates Sachsen so auszugestalten, dass der elektronische Datenaustausch durchgängig medienbruchfrei – möglichst ohne technische oder händische Zusatzaufwendungen – in und zwischen allen Bereichen der Verwaltung des Freistaates Sachsen möglich ist. Die Interoperabilität mit der in Bund, anderen Ländern und Kommunen eingesetzten IT soll gefördert werden. Entsprechende Festlegungen zu technischen, syntaktischen und semantischen Interoperabilitätsstandards auf der Basis von SAGA 5.0 sollen getroffen und umgesetzt werden.

Strategisches Ziel:

»Die für die durchgängige elektronische Bearbeitung der wichtigsten Verwaltungsverfahren notwendigen Interoperabilitätsstandards werden kurzfristig identifiziert und langfristig implementiert«

E-Government Basiskomponenten

Im Kontext der Zentralisierung, Zusammenarbeit und Standardisierung im Bereich der IT des Freistaates Sachsen spielen die E-Government Basiskomponenten eine wichtige Rolle. Es handelt sich hierbei um IT-Bausteine für Funktionen, die fachunabhängig oder fachübergreifend in mehreren Bereichen benötigt und zentral bereitgestellt werden. Maßgeblich dabei ist, kostenintensive Parallelentwicklungen zu vermeiden, indem IT-Bausteine mit hohem Nutzungs- und Nachnutzungspotenzial nur einmal entwickelt und beschafft werden. Zu den E-Government Basiskomponenten zählen gegenwärtig:

Strategischer Anspruch ist, bedarfsgerechte E-Government Basiskomponenten zentral zur Verfügung zu stellen und deren Nutzungsgrad in der Verwaltung des Freistaates Sachsen zu erhöhen. Auch eine breitere Nutzung durch die Kommunen im Freistaat Sachsen, die ausgewählte Basiskomponenten auf Grundlage der Mitnutzungsvereinbarung einsetzen können, ist angestrebt.

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